Dienstag, 4. Oktober 2005

Plastic Bertrand

Gestern 23:30 (5:30 MEZ), angekommen, körperlich jedenfalls, müde. Freund O war schon da, wartete auf uns, bei Schlampipampi und Marlboro (rot) in Frankies für manhattaner Verhältnisse (dank seines guten Händchens) eher großen Wohnung. Tim kippte sofort um, schlief ein und sollte erst um 6 Uhr Ortszeit wieder aufwachen. Claudia schaffte noch zwei Glas, dann waren auch ihre Tanks leer. Ich konnte ja nicht einfach schlafen gehen, war viel zu aufgeregt, wollte noch raus, gab vor, O ins Hotel begleiten zu wollen, wissend, dass wir nicht an jeder Bar vorbei würden gehen können. Die erste hieß Libation oder so, eine stinklangweilige Kneipe, drinnen trinken, draußen rauchen, das neue NY halt. Wir zogen weiter, blickten in Querstraßen, hofften auf Zeichen. Dann eine bunte Neonpalme, grausam, aber gerade deshalb verlockend. Das kann nur Trash sein, ob nun Trashtrash oder Retrotrash, sehr egal. An die Musik kann ich mich nicht mehr erinnern bzw. sie war mir nicht bekannt, aber die Deko war Calipso. Es dauerte zweieinhalb Minuten bis das zunächst allein tanzende Inventar auf uns einzureden begann, viel zu schnell, viel zu undeutlich. O machte den Eindruck eines ebenbürtigen Gesprächspartners, der er nicht war, was ihr und ihm (und mir ohnerhin) einerlei war. Wenn sie 45 war, dann sah sie keinen Tag jünger aus, aber sie kann auch 40 gewesen sein, oder 50. Jedenfalls war das nicht die erste Nacht, die sie in einer Bar verbracht hatte, das war erkennbar. Deshalb sah sie auch toll aus, in jenem Licht sowieso, und sie war lustig. Am anderen Ende rauchte jemand, wir kopierten das umgehend. Bald rauchte auch der vermutlich aus Samoa stammende Barmann. Alle rauchten. Dann kam noch eine, tiefe Stimme, reizvolle Gesten, Pornokörper, viel besser zu verstehen. Früher sei das hier ein SM-Club gewesen, sie habe sich in der dominanten Rolle sehr wohl gefühlt. O erzählte ihr, wir seien seit 12 Jahren ein Paar, was sie veranlasste über ihre Vorliebe für das Blasen und über die erogenen Zonen des Enddarms zu schwärmen. Dann kamen zwei Franzosen, die irrsinnig gut aussahen und fanden, dass ihr Englisch sehr viel besser sei als das unsere. Wir rauchten und tranken noch mehr. Jetzt kamen Lieder, die ich kannte, u.a. Ca plane pour moi. Alle sangen mit. Dann gestikulierten wir die Rechnung herbei, es kam nur ein Schreibblock, der Samoaner dachte, wir wollten irgendwas aufschreiben. Nein, zahlen wollten wir, aber da lachte er nur und meinte, das hätten doch schon andere übernommen. Unsere neuen Freunde drückten uns zum Abschied, dann gingen wir heim, jeder für sich, durchs nie ganz schlafende aber bald so richtig erwachende East Village ...

Sonntag, 2. Oktober 2005

10 - 9 - 8 ...

Heute nachmittag gehts los, in eine paar Stunden, das typische Countdown-Gefühl. Claudia ist außer sich vor Flugangst, und vor erdrückender Verantwortungslast, denn sie muss packen, an alles denken. Wenn ich mithelfe, also mich einmische, wirds eher schlimmer, nichts gehört dahin, wo ich es hintun würde. Wenn, dann müsste ich alles an mich reißen, aber dann würde sie sich über mangelnde Ablenkung beschweren. Die Stimmung ist gereizt, von Vorfreude im Moment keine Spur. Alles in allem nennt man das wohl Reisefieber, und ich frage mich, ob eine Woche New York diesen Stress wert ist. Aber offen gestanden muss ich da nicht lange überlegen, ich würde sogar doppelten Stress ertragen für nur EINEN Tag New York. Und wenn wir erstmal da sind, wird auch Claudia so sprechen, denn es ist ihr erstes Mal New York, das erste Mal Amerika überhaupt, sie weiß noch nicht, wie groß die Entschädigung sein wird. Darauf spekuliere ich. Eine sichere Sache, bestimmt ...

Freitag, 30. September 2005

Gestern im Parken

Als wir gestern um 22:52 wie die Irren aufsprangen und schrien und Siegerfäuste ballten und uns umarmten und abklatschten und Raum und Zeit vergaßen und (nach einer Weile, keine Ahnung wie lang die war) wieder zu uns kamen und unsere Umwelt wieder wahrnahmen, da saßen (wir standen weiterhin) um uns herum einige tausend Dänen und schauten schweigend und leeren Blickes auf die Scherben des Spiels. Sie sahen an uns vorbei, durch uns hindurch, wir waren nicht wirklich, genau wie der Pfiff des Messias (so hieß der Schiedsrichter tatsächlich), genau wie der im Netz zappelnde Ball. Wir blieben stehen, strahlend, nahmen die abwandernden Anhänger der Heimmannschaft nur am Rande war, freuten uns mit den tanzenden HSVern, mit der seligen mitgereisten Nordtribüne, die im Einklang hüpfend Ole Ole sangen. Erst als ein Ordner auf den Ausgang deutete, fingen wir an zu reden, über das, was da gerade passiert war ...

Aktuelle Beiträge

TEST
TEST
TEST (Gast) - 8. Aug, 11:28
payday express
Hello! http://soloadvance. com/ , , http://cialisrx.com/...
payday (Gast) - 8. Aug, 03:50
buy viagra
Hello! http://viagragensl. com/ , , http://viagragenlo.com/...
buy_viagra (Gast) - 2. Aug, 01:17

Archiv

April 2025
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
 
 
 
 
 
 
 

Suche

 

Credits


Blogger
Buerger
Friseurkunde
Gaertner
Hockeyfreund
HSV-Anhaenger
iJunkie
Kleiner
Kollege
Kulturverbraucher
Leser
Partner
Reisender
Sammler
Sprachwart
Trinker
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren