Papi in Taka-Tuka-Land
Wenn Leute mich nach meinen Eltern fragen, zucke ich mit den Achseln und erläutere, dass die vor 15 Jahren nach Venezuela gezogen sind, und zwar hierhin:
(Das Haus ist ganz dahinten, zwischen Bergfuß und Strand, kann man hier leider nicht sehen)
Fast immer höre ich dann so Staunlaute wie Uuhi oder Wow oder ein sachliches nicht schlecht oder ein mitfreuendes ist doch super!, und Relativierungen meinerseits werden dann eher ungläubich zur Kenntnis genommen. Klar, jede/r versteht, dass Elternbeziehungen unter einem besonderen Stern stehen, dass jede/r ihr/sein Päckchen zu tragen hat mit den Altvorderen, aber wenn die Karibik ins Spiel kommt, dann scheint das sehr schnell in den Hintergrund zu rücken. Allzu verführend wirkt die Vorstellung eines festen Feriendomizils in der Sonne des Lebens - nur nicht auf mich ...
Als ich vor 10 Jahren das letzte Mal dort war, konnte ich die im Zweistundentakt hervorgebrachten Beteuerungen meiner Mutter "ich vermissse Deutschland überhaupt nicht" irgendwann einfach nicht mehr hören. Und auch der Anblick meines rumseligen, selbstverliebten, vollbärtigen Vaters erweckte in mir allenfalls Mitleid. Bald konnte ich nur noch an Kapitän Efraim denken, den Papa von Pippi, der aus der Ferne unschlagbar schien, aber im Grunde ein vollkommen hilfloser und trauriger Mann war.
Mittlerweile habe ich selbst einen Sohn, Tim, ein toller Junge, sieben ist er schon, aber seine Großeltern kennt er nur von alten Fotos. Für ihn sind das geheimnisvolle Abenteurer, die dort wohnen, wo Piraten ihre Schätze verstecken. Für mich sind das alternde Desperados, die vergessen haben, dass es Schätze gibt. Den Flug nach Deutschland können/wollen sie sich nicht leisten, und ich selbst habe einfach zu große Angst vor der Begegnung ohne Begegnung.
Oh wäre ich doch nur das stärkste Mädchen der Welt ...
(Das Haus ist ganz dahinten, zwischen Bergfuß und Strand, kann man hier leider nicht sehen)
Fast immer höre ich dann so Staunlaute wie Uuhi oder Wow oder ein sachliches nicht schlecht oder ein mitfreuendes ist doch super!, und Relativierungen meinerseits werden dann eher ungläubich zur Kenntnis genommen. Klar, jede/r versteht, dass Elternbeziehungen unter einem besonderen Stern stehen, dass jede/r ihr/sein Päckchen zu tragen hat mit den Altvorderen, aber wenn die Karibik ins Spiel kommt, dann scheint das sehr schnell in den Hintergrund zu rücken. Allzu verführend wirkt die Vorstellung eines festen Feriendomizils in der Sonne des Lebens - nur nicht auf mich ...
Als ich vor 10 Jahren das letzte Mal dort war, konnte ich die im Zweistundentakt hervorgebrachten Beteuerungen meiner Mutter "ich vermissse Deutschland überhaupt nicht" irgendwann einfach nicht mehr hören. Und auch der Anblick meines rumseligen, selbstverliebten, vollbärtigen Vaters erweckte in mir allenfalls Mitleid. Bald konnte ich nur noch an Kapitän Efraim denken, den Papa von Pippi, der aus der Ferne unschlagbar schien, aber im Grunde ein vollkommen hilfloser und trauriger Mann war.
Mittlerweile habe ich selbst einen Sohn, Tim, ein toller Junge, sieben ist er schon, aber seine Großeltern kennt er nur von alten Fotos. Für ihn sind das geheimnisvolle Abenteurer, die dort wohnen, wo Piraten ihre Schätze verstecken. Für mich sind das alternde Desperados, die vergessen haben, dass es Schätze gibt. Den Flug nach Deutschland können/wollen sie sich nicht leisten, und ich selbst habe einfach zu große Angst vor der Begegnung ohne Begegnung.
Oh wäre ich doch nur das stärkste Mädchen der Welt ...
Menotti - 20. Sep, 08:38
mirdir die Frage nach deinen Elterngeerspart... allerdings fühl ich mich bei deiner Beschreibung der anderen ziemlich gut getroffen. Fands auch immer vorbehaltlos faszinierend... Pippis Vater... aus der Ferne unschlagbar, im Grunde hilflos... so hab ich das noch nie gesehen. Gib zu, du hast mal wieder Sekundärliteratur zu Rate gezogen .-)