Dienstag, 20. September 2005

Sexy Diastema

Gestern meinte ein lieber Freund, er fände Typen mit leichtem Diastema total sexy. Ich hab so getan, als wüßte ich, was das ist, meistens ergibt sich die Bedeutung fremder Vokabeln ja aus dem Zusammenhang heraus (typisch heterosexueller Mann). Jawoll, auch diesmal: eine Vermutung und ein paar bestätigende Gesten und Begriffe später war ich mir sicher - hier geht es um sichtbare Schneidezahnabstände, die Betroffene sich gemeinhin korrigieren lassen.

Wie auch immer, ich konnte den Diastema-Kick zunächst nicht so recht nachvollziehen, zumal mir da auch niemand mit so einem Zwischenzahnrand in den Sinn kam, aber bevor ich meine innerliche Personenkartei weiter durchblättern konnte, drückte er mir Zähne fletschend einen schwarzen Permanentmarker in die Hand und nuschelte "hier, mal mal auf". Danach, vorm Spiegel stehend, folgten ein paar Vergleiche mit Madonna, Vincent Gallo, Arnold Schwarzenegger, Joy Denalane, Johnny Depp, Vanessa Paradis und noch anderen, die mir jetzt nicht mehr einfallen.

Unterm Strich kann ich sagen, dass ein Diastema schon Erotikpotenzial hat, ist halt ein Makel, und die sind ja fast immer sexy. Aber ohne geht auch ...

Papi in Taka-Tuka-Land

Wenn Leute mich nach meinen Eltern fragen, zucke ich mit den Achseln und erläutere, dass die vor 15 Jahren nach Venezuela gezogen sind, und zwar hierhin:

Likoer am Fusse des Guyamuri
(Das Haus ist ganz dahinten, zwischen Bergfuß und Strand, kann man hier leider nicht sehen)

Fast immer höre ich dann so Staunlaute wie Uuhi oder Wow oder ein sachliches nicht schlecht oder ein mitfreuendes ist doch super!, und Relativierungen meinerseits werden dann eher ungläubich zur Kenntnis genommen. Klar, jede/r versteht, dass Elternbeziehungen unter einem besonderen Stern stehen, dass jede/r ihr/sein Päckchen zu tragen hat mit den Altvorderen, aber wenn die Karibik ins Spiel kommt, dann scheint das sehr schnell in den Hintergrund zu rücken. Allzu verführend wirkt die Vorstellung eines festen Feriendomizils in der Sonne des Lebens - nur nicht auf mich ...

Als ich vor 10 Jahren das letzte Mal dort war, konnte ich die im Zweistundentakt hervorgebrachten Beteuerungen meiner Mutter "ich vermissse Deutschland überhaupt nicht" irgendwann einfach nicht mehr hören. Und auch der Anblick meines rumseligen, selbstverliebten, vollbärtigen Vaters erweckte in mir allenfalls Mitleid. Bald konnte ich nur noch an Kapitän Efraim denken, den Papa von Pippi, der aus der Ferne unschlagbar schien, aber im Grunde ein vollkommen hilfloser und trauriger Mann war.

Mittlerweile habe ich selbst einen Sohn, Tim, ein toller Junge, sieben ist er schon, aber seine Großeltern kennt er nur von alten Fotos. Für ihn sind das geheimnisvolle Abenteurer, die dort wohnen, wo Piraten ihre Schätze verstecken. Für mich sind das alternde Desperados, die vergessen haben, dass es Schätze gibt. Den Flug nach Deutschland können/wollen sie sich nicht leisten, und ich selbst habe einfach zu große Angst vor der Begegnung ohne Begegnung.

Oh wäre ich doch nur das stärkste Mädchen der Welt ...

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