Auf die Frage, ob sie einem einen Gefallen tun könnten, antworten Leute im Ausland immer sure oder si claro, oder bien sûr oder so weiter. Dann wird die Bitte vorgetragen und der Erfüller macht sich ans Werk. Oder er setzt einen ernsten Blick auf und sagt, dass ihm eine Einlösung des Vorabversprechens aus Zeit- oder Aufwandsgründen nicht möglich sei. Aber das passsiert so gut wie nie.

Hier bei uns läuft das ja meist anders, da ist die erste Reaktion allzu oft ein skeptisches Kommt drauf an, schließlich wisse man ja noch nicht, was da von einem verlangt werden würde. Dh man traut dem Bittenden nicht zu, die Größe, den Umfang eines Gefallens auf Angemessenheit zu prüfen. Und das ist doch, mit Verlaub, eine vollkommen überflüssige Respektlosigkeit. Oder?

Demnächst soll ich einen Vortrag über Technik halten, vor Leuten, denen Technik am Arsch vorbei geht. Obwohl nee, so stimmt das eigentlich nicht, denn das unverholene Desinteresse gilt eigentlich eher dem, was die mit Technik verbinden, also komische Maschinen und noch komischere Typen, die beängstigend ernsthaft und schweigend mit diesen Maschinen rummachen.

Dabei ist Technik per Definition doch viel viel mehr, oder? Oder??? Haben tolle Maler und tolle Sportler und tolle Musikanten nicht ne tolle Technik? Fußt nicht jedes Verfahren, jede Schöpfung auf irgendeiner Form von Technik? Ist der Gebrauch des Technik-Begriffs in der Arbeitswelt nicht komplett an vielen Stellen unpasssend??

Deshalb: könnt Ihr, die ihr sowieso gerade schon hier seid, könnt ihr mir bitte sagen, was ihr unter Technik versteht?

"Also Technik ist (für mich) [..........................]"

Dann, und nur dann habe ich ne Chance, mit den unterschiedlichen Antworten zumindest einen Teil des Auditorium am Einpennen zu hindern und so meinen Arsch zu retten dem Begriff der Technik an sich Gerechtigkeit widerfahren zu lassen und ihn zurück ins Licht seiner schillernden Vielfalt zu rücken.